5. Einfahren der neuen Maschine
Wir empfehelen dem Kunden bei Übernahme der neuen Machine, die Ausrüstung zu überprüfen und nachzusehen, ob im Getriebegehäuse und in den Vorderrad- und Hinterrad-Stoßdämpfern Öl eingefüllt ist.
Der Ölstand im getriebegehäsue wird durch das mit der Schraube M6 X 8 verschlossene Kontroll-Loch bestimmt. Einfüllen von Öl - siehe Teil II Kapitel 2 Schmierung der Maschine . Ob in den Stoßdämpfern eine hinreichende Ölmenge vorhanden ist, davon überzeugt man sich in der Weise, daß man nacheinander den Vorderteil und dann den rückwärtigen Teil der Maschine so stark wie möglich niederdrückt und dann nach plötzliche, Loslassen kontrolliert, ob die Rückbewegung durch den Däpfer abgebremst wird - ohne Anschlag. Gegebenfalls fährt man mit der Maschine über ein kurzes unebenes Starßenstück und beobachtet, ob die Vordergabel oder die rückwäörtige Federung nicht frei schwingt, anschlägt, knarrt oder klopft. Wir machen darauf aufmerksam, daß eine bequeme Fahrt bei dieser Motorrad-Type vor allem von der richtigen Wirkung der Ölstoßdämpfer abhängt.
Ein neues Motorrad verlangt ebenso wie ein Kraftwagen sorgfältiges Einfahren, um seine Lebensdauer weitetsgehend zu verlängern. Nur ein solches Einfahren ermöglicht, gegenseitige feine Anpassung der Berührungsflächen aller beweglichen Teile, wodurch jedwede lokale Überhitzung der Reibflächen und deren event. Beschädigung verhindert wird.
Es folg daraus, daß die wichtigste Bedingung für gutes Einfahren darin besteht, den Motor für eine bestimmte Zeit nicht übermässig zu beanspruchen, also die Geschwindigkeit gemäß den in der nachstehenden Tabelle enthaltenen Angaben zu begrenzen und folgende Weisungen zu beachten :
a) Man mische den Kraftstoff im vorgeschriebenen Verhältnis. Für die ersten 2000 km mische man in den Kraftstoff Öl im Verhältnis 1: 18, bis zur Zurücklegung von 1500 km im Verhältnis 1:20 und nach zurückgelegten 1500-2000 km im Verhältnis 1:25.
b) Niedrigste und höchste Geschwindigkeiten in den einzelnen Gängen bis zur Zurücklegung von 1500 km :
| |
250 |
350 |
| 1. Gang |
10 - 18 km/h |
10 - 20 km/h |
| 2. Gang |
18 - 30 km /h |
20 - 35 km/h |
| 3.Gang |
25 - 42 km /h |
28 - 50 km/h |
| 4.Gang |
35 - 60 km/h |
40 - 70 km/h |
Nicht unbedingt immer mit der jeweils zulässigen Höchstgeschwindigkeit fahren; öfters Geschwindigkeit wechseln und mit dem Gas spielen !
1.5.1 Einfahr-Vorschriften
| Maschine 250 ccm - 353-04 |
| Gefahrene km |
Zulässige Höchstgeschwindigkeit |
Vergasereinstellung |
| Nadellage |
Leerlaufeinstellschraube gelöst um |
| bis 1500 km |
60 km/h |
4.Kerbe von oben |
1/4 Umdrehung |
| 1500-3000 km |
75 km |
3.Kerbe von oben |
1/2 Umdrehung |
| über 5000 km |
unbegrenzt |
3.Kerbe von oben |
1/2 Umdrehung |
| Maschine 350 ccm - 354-04 |
| Gefahrene km |
Zulässige Höchstgeschwindigkeit |
Vergasereinstellung |
| Nadellage |
Leerlaufeinstellschraube gelöst um |
| bis 1500 km |
60 km/h |
3.Kerbe von oben |
1/4 Umdrehung |
| 1500-3000 km |
75 km |
3.Kerbe von oben |
1/4 Umdrehung |
| 3000-5000 km |
90 km/h |
2. Kerbe von oben |
1/2 Umdrehung |
| über 5000 km |
unbegrenzt |
2.Kerbe von oben |
1/2 Umdrehung |
Zur Beachtung :
Für die Einfahrzeit sind die Vergaser
für ein etwas fetteres Gemisch eingestellt. Während der Einfahrzeit
sollen die Nadel- und Leerlaufeinstellschraubenlagen zur
besseren Kraftstoffökonomie nach der oben angeführten Tabelle
eingestellt werden.
c) Bei Stehenbleiben lasse man den Motor mit der geringsten Drehzahl laufen.
d) Von Zeit zu zeit sehe man alle Schrauben und Muttern nach, ob sie nicht
gelockert sind. Nach Zurücklegung von etwa 200 km sind die
Radspeichennippel nachzuziehen.
Besonders machen wir auf die Notwendigkeit des Nachziehens der
Motorbefestigungsschrauben aufmerksam (2 vorne, 2 rückwärts - die rückwärtigen
Schrauben sind nach Abnahme des linken Kastens zugänglich).
e) Nach zurückgelöegten 500 km wechsle man das Öl im Getriebegehäuse aus. Einen
Zweiten Ölwechsel nehme man nach 1500 km vor: Siehe Teil II, Kapitel 2,
Schmierung der Maschine
f) Nach Zurücklegung der ersten 100 km wechsle man das Öl in den
Vordergabel-Stoßdämpfern aus. Siehe: Teil II, Kapitel 2
Schmierung der Maschine